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Öko-Partei glaubt noch an das Gelingen der Wende bis 2030 — Flächenfraß stoppen — Öffentlichen Personennahverkehr: Netz dichter knüpfen
Schwabacher Tagblatt, Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung 01.03.2014
VON ROBERT GERNER
Klassische grüne Themen wollen die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen in den nächsten sechs Jahren im Rother Kreistag in den Mittelpunkt rücken: Fortsetzung der Energiewende vor Ort, Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs, den Kampf gegen Flächenverbrauch.
LANDKREIS ROTH — Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 waren plötzlich alle grün. Raus aus der Atomkraft, hieß es jetzt überall. Selbst der CSU konnte es nicht schnell genug gehen. Drei Jahre später hakt es an allen Ecken und Enden. Der Ministerpräsident ist weiter für den Ausstieg, bremst aber gleichzeitig den Ausbau der Windkraft, blockiert den Bau von Pumpspeicherkraftwerken und ist nach dem Aufschrei von Bürgern und Kommunalpolitik auch gegen den Bau der Mega-Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Meitingen, die auch durch den Landkreis Roth führen würde.
Die Grünen vor Ort können die Rahmenbedingungen nicht ändern. Aber sie können sich dafür einsetzen, dass die Wende zumindest in der Region gelingt. Wolfgang Scharpff, der Spitzenkandidat der Grünen für die Kreistagswahl, ist immer noch davon überzeugt, dass bis 2030 der Großteil der im Landkreis benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen kommen kann. Überschüsse aus Wind- und Sonnenstrom könnten mittels moderner Methoden – Stichwort „Power to Gas“ – gespeichert werden. Eine Zusammenarbeit mit Uni oder Fachhochschule wäre hier wünschenswert. Ob die derzeit viel diskutierten Mega-Stromtrassen benötigt werden, bezweifelt Scharpff. Gerade die Gleichstrompassage Süd-Ost, die auch durch den Landkreis Roth führen würde, wird seiner Ansicht nach nur aus einem Grund vorgetrieben: „damit in wind- und sonnenstarken Zeiten im Netz noch genügend Platz für den Braunkohlestrom ist“. Entsprechend haben die Grünen vor kurzem im Kreisausschuss eine Resolution mitgetragen, welche die „HGÜ-Stromtrasse“ ablehnt.
Zweites wichtiges Thema für die Grünen: In Zeiten einer alternden Gesellschaft müssten sich Landkreis und Gemeinden in Sachen Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) besser aufstellen. Wolfgang Scharpff will das Netz anders und dichter knüpfen. Sprich: Kleinbusse sollen die Menschen für wenig Geld von den Wohngebieten zu den Haltestellen der großen Buslinien bringen. Scharpff kann sich auch für Carsharing-Modelle begeistern und freut sich über den weiteren Ausbau des Radwegenetzes. Letzteres allerdings mit einer Einschränkung: „Ich weiß nicht, ob wirklich entlang jeder Kreisstraße ein Radweg gebaut werden muss. „Manchmal stehen die Kosten in keiner Relation zum Nutzen.“ Bei der Neuausweisung von Gewerbegebieten wünscht sich Scharpff einen zurückhaltenderen Umgang mit der wertvollen Ressource Boden. Im Zusammenspiel von Unternehmerfabrik, Sparkasse und Raiffeisenbank könnte das Gewerbeflächenmanagement noch effektiver werden. Mit den vergangenen sechs Jahren im Kreistag ist Scharpff einigermaßen zufrieden. Grüne Themen wie neue Unterrichtsformen (Stichwort Lernlandschaften, flexible Klassenzimmer) seien längst mehrheitsfähig, beim Gymnasium Wendelstein habe man viele Anstöße geben können. Dass so manche grüne Idee relativ schnell abgebügelt wird, stört Scharpff nicht: „Das ist unser Los.“ Für die Wahl im März sieht er die Grünen gut aufgestellt. Vier der 60 Sitze wolle man auf jeden Fall wieder ergattern. Scharpff hält das auch für realistisch. Und einen Sieg hat der 61-Jährige schon vor dem Wahltag errungen: Die Liste der Grünen ist, im Gegensatz zu 2008, voll geworden. „Allmählich wird unsere Basis doch ein wenig breiter.“ rog
Copyright (c)2014 Verlag Nuernberger Presse, Ausgabe 01.03.2014 |
Die Suche nach dem optimalen Energiemix
Nach dem Bürgerentscheid: Ortsverband der Grünen in Georgensgmünd gegründet - 14.12.11
GEORGENSGMÜND - Geht es nach dem Andrang zur Gründungsversammlung, dürften sich Bündnis 90/Die Grünen in Gmünd auf steilem Aufwärtskurs befinden. Neben dem designierten Ortsvorstand und Vertretern des Kreisvorstands war eine stattliche Zahl von Interessierten erschienen, die die Grünen in Georgensgmünd nicht nur beobachten, sondern aktiv unterstützen möchten.
B2: Nicht noch ein Röttenbach!
Empört zeigten sich die Mitglieder der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen über die Pläne für die Ortsumgehung Wernsbach. „Da sollen die Sünden von Röttenbach wiederholt werden“, schimpft Dr. Ursula Burkhardt (Spalt), nachdem sie im Rathaus Georgensgmünd Einsicht genommen hatte. So sehr man den Dorfbewohnern eine Entlastung vom Durchgangsverkehr gönne, so wenig sei einzusehen, weshalb die Lösung derart gigantisch ausfallen muss. „Der unselige vierspurige Ausbau der Bundesstraße hat dann immer die unsäglichen Autobahn-Kleeblätter für die Aus- und Zufahrten zur Folge“, ärgert sich Renate Grädler (Roth). Auch die Ortsverbindungen Mauk - Wernsbach und Wernsbach - Untersteinbach sollen den Plänen zufolge kreuzungsfrei durch Brücken ermöglicht werden - insgesamt also vier Brücken, um eine Handvoll Häuser zu umfahren. Das ist nach Auffassung der Grünen reine Landschafts- und Geldverschwendung.
Statt die Räume, wo wir leben, mit immer mehr Straßenbauwerken ungemütlich zu machen, sollte vielmehr Geld in die Erhaltung des bereits vorhandenen Straßennetzes gesteckt werden. Schon heute besteht ein enormer Investitionsrückstand von 25 Milliarden Euro, jede dritte Autobahnbrücke etwa ist marode und dringend sanierungsbedürftig, wie der Grüne verkehrspolitische Sprecher im Deutschen Bundestag Toni Hofreiter kürzlich in Allersberg erklärte.
Die Planungsunterlagen für die B2/Ortsumgehung Wernsbach hatte sich der Grüne Fraktionsvorsitzende Wolfgang Scharpff (Schwanstetten) vom zuständigen Sachverständigen in Georgensgmünd eingehend erläutern lassen - nicht ohne deutlich Überraschung auszulösen, dass sich Kommunalpolitiker überhaupt dafür interessieren. Ergebnis war schließlich eine Einwendung der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen an die Regierung von Mittelfranken u.a. mit der Forderung, zumindest auf die beiden Brücken für die Ortsverbindungsstraßen zu verzichten.
Roth, den 28. Januar 2009
in der RHV vom 14.01.09 stand ein Artikel zum Ausbau der B2.
In diesem Artikel wird berichtet, dass sich der Stadtrat Roth mehrheitlich für eine Anschlussstelle bei Untersteinbach aussprach.
In unserer Fraktionssitzung wurde auch dieses Thema diskutiert, und die Fraktion kam zu folgendem Entschluss:
Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen fordert das Landratsamt Roth auf, den Antrag der Stadt Roth an das Staatliche Bauamt zum Bau einer zusätzlichen Anschlussstelle Untersteinbach nicht zu unterstützen.
Die überdimensionierte Umfahrung von Röttenbach mit den gigantischen Brückenbauwerken und Verkehrsanschlüssen ist bereits ein Sündenfall zu viel in unserem Landkreis.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Scharpff
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / Die Grünen
Roth, den 27. Juli 2010
Vollzug des Bundesfernstraßengesetzes (FStrG) und des Gesetzes über Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG);
Planfeststellungsverfahren für den Neubau der Ortsumgehung Wernsbach im Zuge der Bundesstraße 2 Augsburg – Nürnberg im Bereich der Gemeinde Georgensgmünd
Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Kreistag Roth erhebt zu oben bezeichnetem Planfeststellungsverfahren
Einwendungen
mit folgender Begründung:
Grundsätzlich erscheint uns die Planung viel zu aufwendig und überdimensioniert.
1. Die vorgesehene Überführung der Gemeindeverbindungsstraße Mauk – Wernsbach bei Bau-km 1 + 576 mit den dort vorgesehenen Auffüllungen lehnen wir ab. Die Überführung verursacht einen nicht zu rechtfertigenden Landverbrauch und überhöhte Baukosten.
Eine Gemeindeverbindungsstraße Mauk – Wernsbach erscheint uns mit geringem Aufwand östlich der „Neuen B2a“ unter Nutzung der bereits vorhandenen Straße und Ergänzungen bis zur Ausfahrt Wernsbach leicht möglich.
2. Die vorgesehene Überführung der Gemeindeverbindungsstraße Wernsbach – Untersteinbach bei Bau-km 3 + 814 mit den dort vorgesehenen Auffüllungen lehnen wir ebenfalls ab. Das vorgesehene Regenrückhaltebecken wird ohne die Überführung auch hinfällig. Die Überführung und das Regenrückhaltebecken verursachen einen nicht zu rechtfertigenden Landverbrauch und überhöhte Baukosten.
Eine Gemeindeverbindungsstraße Wernsbach – Untersteinbach erscheint uns mit geringem Aufwand ebenfalls östlich der „Neuen B2a“ unter Nutzung bereits vorhandener Wege und Straßen sowie Ergänzung von kleinen Lücken von der Ausfahrt Wernsbach nach Untersteinbach leicht möglich.
Die geplanten Auffüllungen an beiden Brückenbauwerken (Punkt 2 und Punkt 3) in dem durchweg ebenen Gelände beeinträchtigen die Charakteristik der Landschaft sehr stark.
3. Der Flächenverbrauch der gesamten Planung rechtfertigt nach unserem Empfinden nicht den Nutzen.
Ein weniger umfangreicher Flächenverbrauch erscheint uns möglich, wenn bei der Planung die Anpassung an das vorhandene Gelände besser berücksichtigt wird.
Im weiteren Verlauf der Straßenführung Richtung Nürnberg wird immer wieder von einer zusätzlichen Ausfahrt bei Untersteinbach gesprochen.
Es ist uns bewusst, dass die „Ausfahrt Untersteinbach“ nicht Gegenstand dieses Planfeststellungsverfahrens ist. Wir möchten aber an dieser Stelle erneut darauf aufmerksam machen, dass diese Ausfahrt jeglicher Logik widerspricht. Nach unserer Kenntnis sollte bei vierspurigen Bundesstraßen zwischen den Ausfahrten, wie bei Bundesautobahnen, ein Mindestabstand eingehalten werden. Bei dieser Ausfahrt würde dieser Grundsatz ohne triftigen Grund gebrochen.
Zu diesem Sachverhalt sende ich Ihnen in der Anlage ein Schreiben der Grünen Kreistagsfraktion an Landrat Herbert Eckstein vom 28.01.2009.
Wir beantragen unseren Einwendungen stattzugeben und behalten uns vor, im Erörterungstermin weitere Einwendungen geltend zu machen bzw. Einwendungen für erledigt zu erklären.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Scharpff
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / Die Grünen
Anlage
Roth, den 07. Juni 2010
Sehr geehrter Herr Landrat,
heute möchte ich Sie auf Informationen über „Umweltfreundlichen Beschaffung und Kosten sparen“ aufmerksam machen.
Umweltfreundliche Beschaffung und Kosten sparen
Zuschüsse für Vor-Ort Schulungen
Das ICLEI Europasekretariat bietet in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut e.V. maßgeschneiderte Vor-Ort Schulungen zur umweltfreundlichen Beschaffung an. In diesen vom Umweltbundesamt geförderten Trainings erfahren Beschaffungspraktiker oder politische Entscheidungsträger- auf die entsprechende Kommune zugeschnitten- wie Kosten gesenkt und die Umwelt geschützt werden können.
Dabei werden sowohl die inhaltlichen Schwerpunkte, als auch die behandelten Produktgruppen an Ihre Bedürfnisse angepasst. Bei der Organisation der Schulung wird zudem der Erfahrungsstand mit umweltfreundlicher Beschaffung berücksichtigt; es werden auch konkrete Ausschreibungen während des Seminars behandelt.
Inhaltlich werden beispielsweise Klimastrategische Beschaffungspotentiale diskutiert, Lebenszykluskosten und Kosteneffizienz behandelt, rechtliche Rahmenbedingungen erläutert oder Kriterien für Produkte und Dienstleistungen besprochen. Eine detaillierte Übersicht über die angebotenen Module kann dem Anmeldeformular entnommen werden.
Da diese Schulungen gefördert werden, können sie zeitlich begrenzt für eine geringe Schutzgebühr von 500 EUR pro Schulung angeboten werden.
Von den Städten und Gemeinden, die dieses Angebot bereits angenommen haben - darunter Hannover, Bremen, Aschaffenburg und Siegen - ist die Rückmeldung sehr positiv, über 90% der Teilnehmerinnen würden die Schulung weiterempfehlen.
Ein weiteres Projekt ist: nachhaltige Beschaffung
Procura+ ist eine europaweite Kampagne, die zum Ziel hat, Behörden und öffentlichen Einrichtungen in ganz Europa bei der Umsetzung nachhaltiger Beschaffung und bei der Bewerbung ihrer Arbeit zu helfen. Anbei eine Übersicht über die Kampagne, weitere Informationen sind zu finden unter:
www.procuraplus.org/de, http://www.procuraplus.org/de
Bei weiteren Fragen:
franziska.singer@ iclei.orgww.iclei.org
Wolfgang Scharpff
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / Die Grünen
Antwort des Landratsamts
Frau Waltraud Bößl (SG11) vom 21.06.2010
Sehr geehrter Herr Scharpff,
ich möchte mich für die Initiative der Bündnis 90 / Grünen bedanken.
Diese Einladung habe ich an unsere 16 Gemeinden, die Rektoren der landkreiseigenen Schulen und unser Beschaffungspersonal weitergegeben.
Ich hoffe auf regen Zuspruch. Im Juli erhalten Sie weitere Infos.
Mit freundlichen Grüßen
W. Bößl, SG 11
Die oben genannte Einladung beinhaltet:
ein Seminar für (politische) Entscheidungsträger,
Montag, 04.10.2010, am Nachmittag
und
ein Ganztagsseminar für „tatsächliche Beschaffer“ und Mitarbeiter aus den Bereichen Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung sowie Rechts- und Finanzabteilungen, die an Beschaffungen beteiligt sind, am
Dienstag, 05.10.2010, 9:00 – 16:00 Uhr
Roth, 03. April 2009
Anfrage zur Sparkasse „Mittelfranken Süd“
Sehr geehrter Herr Landrat Eckstein,
Sparkassen sind ein unverzichtbarer Teil der deutschen Bankenlandschaft.
Sie sind kommunal verankert und dem Gemeinwohl verpflichtet. Sie sollen dieVersorgung im ländlichen Raum sichern und sind damit Teil der Daseinsvorsorge. Umso schlimmer ist es, dass sie durch das Desaster bei der BayernLB finanziell in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Daher bitten wir Sie oder Herrn Nester, dem Kreisausschuss am 16.04.2009 über die aktuelle Situation der Sparkasse Mittelfranken Süd in Folge des Milliardendebakels bei der BayernLB zu berichten.
Dabei sollen insbesondere folgende Fragen beantwortet werden:
1. In welcher Höhe wirkt sich die gesunkene Beteiligungsquote des Sparkassenverbandes Bayern an der BayernLB auf die Bilanz der Sparkasse Mittelfranken Süd aus, insbesondere auf ihre Stillen Reserven?
2. In welcher Höhe wirken sich bereits eingetretene Wertminderungen und Abschreibungen von stillen Einlagen und weiterem Eigenkapital, das der Sparkassenverband Bayern der BayernLB zur Verfügung gestellt hat, auf die Bilanz der Sparkasse Mittelfranken Süd aus?
3. Hat die Sparkasse Mittelfranken Süd selbst stille Einlagen, Nachrangdarlehen bei
der BayernLB?
Wenn ja, in welcher Höhe?
In welcher Höhe bestehen Verlustrisiken oder Wertminderungen?
4. Wie würde sich ein Zusammenbruch der BayernLB auf die Sparkasse Mittelfranken Süd auswirken, insbesondere im Hinblick auf die nachlaufende Gewährträgerhaftung des Sparkassenverbandes Bayern und Einlagen bei der BayernLB?
5. In welcher Form ist die Sparkasse Mittelfranken Süd auf die BayernLB angewiesen?
6. Inwieweit könnten nach Auffassung der Sparkasse Mittelfranken Süd Aufgaben, die die BayernLB derzeit für die Sparkasse Mittelfranken Süd erfüllt (z.B. Girozentrale) aus der Sicht der Sparkasse Mittelfranken Süd mittel- oder langfristig auch von anderen Institutionen erbracht werden, z.B. durch ein deutsches Sparkassenzentralinstitut?
Wolfgang Scharpff
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / Die Grünen
Roth, 09. April 2009
Sehr geehrter Herr Landrat,
wir ersuchen Sie den folgenden Antrag in einer Kreisausschusssitzung oder im Kreistag zur Abstimmung zu stellen.
"Der Kreisausschuss, der Kreistag des Landkreises Roth fordert die zuständigen Akteure auf der Ebene des Bundes sowohl in der Bundesregierung als auch in den Fraktionen des Deutschen Bundestages auf, schnellstmöglich den zwischen dem Bundesarbeitsminister Herrn Scholz und den Ministerpräsidenten Herrn Beck und Herrn Rüttgers gefundenen Kompromiss in Form der Regierungsentwürfe zur Änderung des Grundgesetzes als auch den Gesetzentwurf für eine Ausgestaltung der Zusammenarbeit in den Arbeitsgemeinschaften parlamentarisch zu erörtern, ggf. zu verändern und rechtzeitig zu beschließen, um im Rahmen der vom Bundesverfassungsgericht gesetzten Frist ab dem 01. 01. 2011 auf gesicherter Grundlage eine einheitliche Leistungsgewährung und Förderung der Menschen im SGB ll zu garantieren."
Begründung:
Seit Mitte März ist es amtlich:
Die Unionsfraktion lehnt den Kompromiss zur Neuorganisation der Jobcenter ab. Die vereinbarte Verfassungsänderung zur Absicherung der Zusammenarbeit von Kommunen und Arbeitsagenturen in den Jobcentern, aber auch der alleinigen kommunalen Trägerschaft in den Optionskommunen ist damit gescheitert. Es droht nach 2010 ein Zurück zur getrennten Trägerschaft. Das bedeutet auch das Ende der Hilfe aus einer Hand für Arbeitssuchende.
Wir meinen, diese Entscheidung ist unverantwortlich!
Auf Kosten der Arbeitssuchenden und der Beschäftigten in der Arbeitsverwaltung wird nach unserer Einschätzung im Bundestag ein rein machtpolitisch motiviertes Manöver getrieben, und das in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit.
Entsprechend groß ist die Kritik an dieser Linie, nicht zuletzt aus den eigenen Reihen der Union. Zwar hat das Bundesarbeitsministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) angekündigt, 2009 auslaufende Jobcenter-Verträge um ein weiteres Jahr zu verlängern.
Doch das ist nur eine Galgenfrist, an deren Ende die Auflösung der Strukturen stehen soll. Dies hat das BMAS im Ausschuss für Arbeit und Soziales als nun einzig möglichen Weg angekündigt. Auch für unsere sozialen Ziele ist diese Entwicklung verheerend. B90/Die Grünen haben sich nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts als erste für eine Verfassungsänderung ausgesprochen. Sie ist die unabdingbare Voraussetzung, um das Prinzip der Hilfe aus einer Hand bei der Betreuung und Vermittlung von Arbeitssuchenden auch in Zukunft sicherzustellen - unabhängig davon, ob dies unter
dem Dach der Jobcenter oder der kommunalen Trägerschaft geschieht.
Darum haben wir trotz unserer starken Kritik an der Ausgestaltung der geplanten Zentren für Arbeit und Grundsicherung die beabsichtigte Verfassungsänderung stets unterstützt.
Daran sollte der Kreistag auch jetzt festhalten und mit aller Kraft versuchen, doch noch eine Wende mit herbeizuführen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Scharpff
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / Die Grünen
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