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Die Marktgemeinde Allersberg plant östlich des Ortsteils Altenfelden zwei große Industriegebiete auf einer Fläche von rund 30 Hektar. Der Ortsverband Allersberg von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN kritisiert den hohen Flächenverbrauch und befürchtet, dass Verkehr, Abgase und Lärm die Natur und die Bevölkerung stark beeinträchtigen könnten. Gleichzeitig sehen wir natürlich die Notwendigkeit, neue Betriebe in Allersberg anzusiedeln, um unsere finanzielle Lage langfristig zu verbessern.
Wir setzen uns deshalb für ein möglichst ökologisch gestaltetes Industrie- bzw. Gewerbegebiet ein, von dem die Gemeinde langfristig profitieren kann. Bei der Auswahl der Unternehmen müssen Kriterien wie Gewerbesteuer, Arbeits- und Ausbildungsplätze im Vordergrund stehen.
Bei den aktuellen Plänen der Gemeindeverwaltung liegt der Fokus jedoch ausschließlich auf den kurzfristigen Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf: 19 Hektar Fläche sollen auf einen Schlag an P3 Logistic Parks, einen Entwickler von Logistikimmobilien, verkauft und für den Online-Riesen Amazon entwickelt werden. Das ist alles andere als nachhaltig, und wird nicht dazu beitragen, dass unsere Einnahmen langfristig und kontinuierlich steigen. Wir meinen: Allersberg braucht gute Gewerbesteuerzahler, Unternehmen mit Perspektive, die ordentliche Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen und nachhaltig wirtschaften.
Kritisch sehen den von der Verwaltung eingeschlagenen Weg übrigens nicht nur wir, sondern auch die IHK Nürnberg, die Unternehmerfabrik Roth, Landrat Eckstein und viele der Träger öffentlicher Belange, die im Rahmen der Bauleitplanung schon ihre Stellungnahmen abgegeben haben.
Hier eine Auswahl an Statements:
Landrat Herbert Eckstein, Hilpoltsteiner Zeitung, 18.5.2020:
"Nichts gegen ein Gewerbegebiet an der Autobahnauffahrt, aber man sollte auf eine organische und langsame Entwicklung mit kleinen und mittelständischen Firmen setzen und nicht nur auf einen großen Logistiker, der mit einem Schlag den Großteil der Fläche voll macht. In Zeiten von Klimawandel und Bodenfraß geht man mit Flächen anders um."
IHK Nürnberg, Schreiben vom 15.6.2020 (komplettes Schreiben)
"Es sollte die Chance genutzt werden, mit der Vermarktung dieser Flächen neben den Veräußerungserlösen auch eine Steigerung von Gewerbesteuereinnahmen zu erzielen. Hier zu würde ein Mix von mehreren Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen die Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen und Branchen abfedern." ... "Wir sehen die hervorragende Chance für eine erfolgreiche Ansiedlung von expandierenden und neuen Unternehmen der verschiedenen Branchen. Wir sehen hier eine Vielzahl von potentiellen Interessenten."
Karl Scheuerlein, Chef der Rother Unternehmerfabrik, Süddeutsche 4.5.2020:
"Die Art und Weise wie hier Fakten geschaffen werden, beunruhigt uns seit Beginn des Projektes. Wichtig ist, die beste, langfristige Lösung zu finden und nicht kurzfristig Kasse zu machen."
Das Landratsamt Roth lehnt die Planungen in seiner Stellungnahme im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung ab, und begründet dies u.a. wie folgt:
"Das Bebauungsplankonzept ... zielt auf einen solitären, großformatigen Baukörper ab. Dies muss in der umgebenden hochwertigen Landschaft (Rothseenähe) als schroffe Störung wirken."
"Naturschutzfachlich hochwertige und selten Arten- und Biotopgemeinschaften werden isoliert, ... Nahrungshabitate gehen unwiederbringlich verloren. Nachteilige Auswirkungen auf das Vogelschutzgebiet können nicht ausgeschlossen werden. ... Es bestehen daher erhebliche Bedenken ob der Größe der beiden Industriegebiete an dieser Stelle."
"Aufgrund der zu erwartenden Verkehrszunahme ... wird die Planungsabsicht des Marktes sehr kritisch gesehen."
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