Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Roth

Grüne Wege führen weiter

Nachhaltiges Wirtschaften war dieses Jahr das Thema der Veranstaltungsreihe „Grüne Wege führen weiter“ von Bündnis 90/Die Grünen in ganz Mittelfranken. Im Kreisverband Roth führte der Weg zunächst zum Dorfladen in Schwanstetten.

Marktgemeinderat und Grüner Ortsvorsitzender Mario Engelhardt begrüßte die Besucher mit einigen Information über den Ort und den Grünen Ortsverband, der dieses Jahr sein 20jährigs Bestehen mit einem großen Fest gefeiert hatte. Von Entstehungsgeschichte und gesellschaftlicher Aufgabe des Dorfladens berichtete dessen Geschäftsführerin (und Kreiskassiererin der Grünen) Monika Siebert-Vogt. Er war gegründet worden, nachdem vor fünf Jahren das letzte Lebensmittelgeschäft  in Schwanstetten geschlossen hatte. Im offiziellen Namen „Unser Markt“ sollte sich das Gemeinschaftsprojekt widerspiegeln   -  er wird getragen von 150 Anteilseignern mit Einlagen zwischen 200 und 1000 Euro -, aber ebenso der Charakter des Markplatzes als Kommunikationszentrum. Denn dort trifft man  sich nicht nur zum Einkaufen, sondern auch um der persönlichen Kontakte und Gespräche willen, die man bei einer Tasse Kaffee miteinander führen kann. Freilich hat sich mittlerweile eher die liebevolle Bezeichnung „Dorfi“ durchgesetzt.

Was aber hat der „Dorfi“ mit Nachhaltigkeit zu tun? „Etwa die Hälfte unseres Sortiments ist regional“, erläuterte Monika Siebert-Vogt, „und soweit möglich in Bio-Qualität.“ Auch Produkte aus fairem Handel seien auf Wunsch der Anteilseigner im Angebot. „Und was uns ganz wichtig ist: Wir werfen kaum etwas weg!“, ergänzte Kathrin Müller, die Leiterin des Ladens, die ebenso wie die Mitarbeiterin Daniela Sadenwater ihren Sonntagnachmittag für die Grünen geopfert hatte. In Eigenarbeit verwerten sie Produkte, die auf das Mindeshaltbarkeitsdatum zugehen und dann etwa als hausgemachte Fertig-Salate verkauft werden können. Auch die Kunden tragen zur Nachhaltigkeit bei, wenn sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad holen, was sie brauchen, statt kilometerweit mit dem Auto etwa nach Schwabach zu fahren. Dass recht viele Schwanstetter dieser Einsicht folgen mögen, wünschten die beiden Kreisvorsitzenden Christoph Leikam (Hilpoltstein) und Dr. Ursula Burkhardt (Spalt) dem engagierten Team. Denn bekanntermaßen könne ein Laden von  „Vergessenskäufen“ nicht überleben.

Zweite Station des Ausflugs war der Gasthof „Zur Linde“ im Schwanstetter Ortsteil Furth, eine der wenigen bio-zertifizierten Gaststätten im Landkreis Roth. „Wenn bio draufsteht, muss auch bio drin sein, und zwar zu 100 Prozent“, so das Credo von Ehepaar Gäbler, die den Gasthof bewirtschaften.  Das bedeutet, dass wirklich sämtliche Zutaten zu ihren Gerichten aus Ökobetrieben bzw. aus dem heimischen Wald oder Garten stammen, ebenso wie alle Getränke. Wie es dazu kam, erzählten sie mit einer schönen Geschichte: Eigentlich hätten sie das leer stehende Gasthaus nur zum Wohnen gekauft; aber bei ihren Aufräumarbeiten hätten sich immer mehr Vorbeikommende gefreut, dass in die Wirtschaft wieder Leben einzuziehen schien. Da hatten sie einfach nicht das Herz gehabt, diese Erwartungen zu enttäuschen. Nun kochen sie am Wochenende (nach der Arbeit in ihren „normalen“ Berufen) für ihre Gäste  -  und zwar so, wie es ihren eigenen Wertvorstellungen entspreche. Neben Fleischgerichten stehen immer auch vegetarische und vegane zur Auswahl. Mit Kostproben-Tellern „Quer durch die Tageskarte“, bei denen auch das Auge mitessen durfte, überzeugten sie die angereisten Grünen von ihrem Konzept. So sehr, dass diese ein baldiges Wiedersehen versprachen und gleich für ihre Weihnachtsfeier in der „Linde“ reservierten.



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