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09.11.23 –
Die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Deutschland beschäftigte den Kreisvorstand von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Landkreis Roth in seiner letzten Sitzung. 85 Jahre nach der Reichspogromnacht, mit der die systematische Verfolgung von jüdischen Menschen durch das Nazi-Regime begann, sei dies eine erschreckende Entwicklung, die mit aller Härte verfolgt werden müsse, war man sich einig. Auch dem 9. November als Gedenktag komme in diesem Jahr dadurch eine besondere Bedeutung zu.
„Der 9. November 1938 steht für eines der dunkelsten Kapitel in unserer Geschichte. Er markiert mit der Reichspogromnacht den Beginn des Terrors gegen jüdische Mitbürger*innen und der darauffolgenden Deportationen und des Massenmords durch die Nationalsozialisten,“ erklärt Henrik Schmidt-Heck, Sprecher des Kreisverbandes und Mitglied der Grünen Jugend. „Genau 85 Jahre später sind wir wieder an einem Punkt, wo Jüdinnen und Juden in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können. Denn seit dem brutalen Angriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 kommt es vermehrt zu antisemitischen Angriffen. Und auch in den sozialen Medien, speziell auf TikTok, nehmen Gewaltaufrufe und Hassrede gegen Menschen jüdischen Glaubens zu,“ so Schmidt-Heck. „Das ist erschreckend, und es wirft die Frage auf, ob wir als Staat, als Parteien, als Gesellschaft versagt haben: War die Mahnung ‚Nie wieder!‘ bloß ein Lippenbekenntnis? Oder haben wir tatsächlich Lehren aus unserer Geschichte gezogen?“
Für Tanja Josche, Co-Sprecherin im Kreisvorstand, ist jetzt Solidarität gefragt: „In diesen Zeiten ist es besonders wichtig, dass wir uns solidarisch zeigen mit Jüdinnen und Juden in Deutschland. Wir müssen deutlich machen, dass die Mehrheit in diesem Land an ihrer Seite steht und sich ihrer Verantwortung aus der Geschichte bewusst ist. Nie wieder ist jetzt!“
Schmidt-Heck ergänzt: „Wir dürfen wir nicht tatenlos zusehen, sondern müssen vereint und konsequent gegen den wachsenden Antisemitismus und Rassismus vorgehen. Das bedeutet auch, Straftaten konsequent zu ahnden: Wer Gewalt verherrlicht oder dazu aufruft, wer Hass gegen Juden schürt, muss bestraft werden – und zwar mit voller Härte des Gesetzes.“ Dies müsse für alle Arten von Antisemitismus gelten, so der Kreissprecher.
Angesichts des 9. Novembers ruft der Kreisvorstand der Grünen daher alle Mitbürger:innen auf, gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen und sich an Gedenkveranstaltungen in ihrer Nähe zu beteiligen. Gelegenheit dazu gibt es zum Beispiel am 9.11.2023 um 18 Uhr am Marktplatz Hilpoltstein bei der Mahnwache für den Frieden (organisiert von „Hilpoltstein ist bunt“) oder zur gleichen Zeit auf dem Marktplatz Roth bei der Lichterkette gegen Fremdenfeindlichkeit (organisiert von der SPD Roth und „Roth ist bunt“).
Wichtig sei aber auch, im privaten Umfeld, im Familien- und Freundeskreis, antisemitischen Aussagen klar zu widersprechen, an die Ereignisse von 1938 zu erinnern und deutlich zu machen, welche Verantwortung daraus für unsere Generation heute erwächst.
Für sich selbst ziehen die Kreis-Grünen aus dem wachsenden Antisemitismus ebenfalls Konsequenzen und planen bereits Aktionen zum Thema. Wichtig ist ihnen außerdem, die Zusammenarbeit mit anderen Parteien und Organisationen zu intensivieren und sich für ein breites gesellschaftliches Bündnis auf Landkreisebene einzusetzen - ähnlich städtischer Initiativen wie „Roth ist bunt“ oder „Hilpoltstein ist bunt“.
Kontakt:
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
Kreisverband Roth
Henrik Schmidt-Heck, Tel. 0176-22573568
Tanja Josche, Tel. 0163-5821443
E-Mail: info@ gruene-kv-roth.de
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