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08.12.22 –
Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa zeigt unter Jugendlichen eine große Frustration mit dem Bildungssystem: 64 Prozent der Menschen zwischen 14 und 21 Jahren sind nicht der Ansicht, dass alle Kinder in Deutschland unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die gleichen Chancen auf gute Bildung haben. Die Jugendlichen bewerten ihre Bildungschancen dabei von Jahr zu Jahr schlechter – der jetzige Wert ist der niedrigste, seitdem diese Frage 2015 erstmals gestellt wurde. Martin Mändl, Landtagsdirektkandidat von Bündnis 90 / Die Grünen im Stimmkreis Roth, sagt dazu: „Die Zahlen sind erschreckend und ein Armutszeugnis für unser Land. Schulerfolg darf weder von den finanziellen Möglichkeiten noch vom sozialen Status der Eltern abhängen.“
Die Grünen in Bayern setzen sich deshalb für Schulen ein, die allen Kindern in ihren Unterschiedlichkeiten, Besonderheiten und Stärken gerecht werden und ihre Potenziale fördern. Dafür müsse mehr investiert werden: für mehr Lehrkräfte, für kleinere Klassen, für mehr Schulsozialarbeit und mehr Schulpsycholog*innen, für engere Kooperationen zwischen Schule und Jugendhilfe und natürlich für moderne Schulgebäude und Ausstattung, besonders im IT-Bereich. Diese Investitionen seien alternativlos, so Mändl. Denn viel zu lang sei viel zu wenig passiert: „Kennedy hat einmal gesagt: Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung - keine Bildung. Das sollten wir uns zu Herzen nehmen. In fast allen bayerischen Bildungseinrichtungen fehlt derzeit Personal. Die Gymnasien haben nach dem gescheiterten G 8 Experiment wieder auf G 9 umgestellt, nur die dafür notwendigen Lehrkräfte fehlen. Ich lebe in einer Patchworkfamilie mit vier Teenagern in drei verschiedenen Bildungseinrichtungen: Jede Woche kommt es erneut zu Unterrichtsausfällen. Und die Lernrückstände aus der Pandemie sind längst nicht ausgeglichen. Der Freistaat Bayern schafft es nicht, seinen Bildungsauftrag zu erfüllen. Dabei sind wir ein reiches Bundesland – am Geld mangelt es nicht, wohl eher am Willen, die notwendigen Reformen anzugehen.“
Im Landkreis Roth habe man die Weichen bereits richtig gestellt, wie Ben Schwarz, gemeinsamer Landratskandidat von SPD und Grünen, betont: „Unsere Landkreisschulen sind durch die ständige Investition in einem sehr guten Zustand und das Gymnasium Roth auf dem Weg dorthin. Hier dürfen wir in Zukunft keinesfalls nachlassen, sondern müssen perspektivisch denken und die Bildungseinrichtungen ständig fortentwickeln, von der frühkindlichen Bildung für alle bis zur hochspezialisierten Ausbildung im Berufsbereich und im Handwerk - und vielleicht irgendwann bis in den Hochschulbereich. Denn Bildung ist die wichtigste Ressource bei uns im Landkreis Roth. Sie muss weiterhin eine zentrale Rolle spielen, in Zeiten des Fachkräftemangels sogar mehr denn je.“
Über den Tag der Bildung:
Der Aktionstag am 8.12. wurde initiiert vom Stifterverband, den SOS-Kinderdörfern und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, um das Thema Bildung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Bildungserfolge sowie engagierte Bildungsinitiativen sichtbar zu machen. Denn Bildung hat die Kraft, die Welt zu verändern und ist Grundstein zur Lösung vieler globaler Probleme, so die Initiatoren. Mehr Informationen unter www.tag-der-bildung.de.
Über die Studie von Forsa:
Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Oktober und November 2022 eine repräsentative Befragung von 1.018 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 21 Jahren zum Thema „Gute Bildung in schwierigen Zeiten“ durchgeführt. Ziel der Befragung war es u. a. zu ermitteln, was Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei einer guten (Schul-)Bildung wichtig ist, inwiefern sie das in aktuellen Krisenzeiten in der Schule bzw. Hochschule umgesetzt sehen und sich dort unterstützt fühlen. Ergebnisbericht: https://www.tag-der-bildung.de/wp-content/uploads/2022/11/forsa-Ergebnisbericht_Tag_der_Bildung_2022.pdf
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